Wie ich ja bereits anmerkte, trat ich meinen wohlverdienten Berlin Urlaub an. Eigentlich hätte dieser schon vor Wochen sein sollen, doch die OP meines Chefs funkte dazwischen. So konnte ich erst Ende August los. Das war Glück im Unglück, denn mit dem ersten, bis zum letzten Tag, genoss ich Sonne pur. Eine Kunden meinte heut‘: Das Glück ist den Engeln hold. Nett, oder?
Nunja, die Fahrt war mit rund 7 Stunden und 650 Km nicht grad kurzweilig. Doch dank diverser gebrannter Analog Audio CDs im MP3 Autoradio, konnte ich die Zeit musikalisch verkürzen. Um schnell durchzukommen, hat sich herauskristlisiert, am besten zwischen drei und vier Uhr loszufahren. Dummerweise hatte ich meinen Mac schon abgegeben, noch bevor ich den Root Server noch mal aktualisieren konnte. Das hieß, dass ich meinen On-Demand-Server hochfahren musste und gequält unter dem Tisch saß, weil der Moni (fast) auf dem Boden steht und das Keyboardkabel sich nicht weiter strecken ließ. Ausgerechnet waren auch WordPress Updates fällig, weshalb ich nun gezwungen war, nochmals einen Abstecher in die Firma zu machen, weil mir das daheim zu blöde wurde. Kurzum, ich war erst um 5Uhr auf der Autobahn. Klasse, dacht‘ ich mir.
(Nachtrag, Bildlinks gefixt.)
Die Fahrt selber war, bis auf einen ein brennendes Auto, tausenden wollten-gern-über-die2spurige-A5 Tieren am Straßenrand, unspektakulär. Gegen 12Uhr traf ich in Berlin (genauer, Rahnsdorf an der Spree, in Wirklichkeit ist Berlin von da rund 30-45min mit Straßen/S-Bahn entfernt) ein und wurde aufs fröhlichste empfangen. Das ist halt der Vorteil, wenn man sich nur einmal im Jahr blicken lässt. Mein Urlaubsort liegt, wie gesagt, an der Spree, bei Oma und Opa. Dies ist der Ort, an dem ich meine wichtigsten Kindheitsabschnitt verbrachte. Dort wurden die Grundsteine meines Charakters gebildet, wenn ich das mal so ausdrücken darf.
Hier habe ich auch das Schwimmen gelernt, wie Generationen vor mir. Da wurde eine Binde (Bandage) um den Bauch gebunden und dann ins Wasser gelassen. Sank man, so wurde mittels Binde der jungen Körper wieder an die Oberfläche zurückgeholt. Klar hat man schon vorher „Trockenübungen“ mit Schwimmflügeln hinter sichbringen müssen, doch die Methode der Oma war weitaus effektiver. Vermutlich war dies der Grund, für den sinkenden Pegel der Spree. Wer weiß.
Ich sollte allerdings anmerken, dass das Grundstück und die dort abgebildeten Häuser, nicht meiner Oma und Opa gehören. Das Eigentlich Grundstück, und damit der Ort der Erinnerung, ist das Nachbargrundstück. Kurze Intro: Als damals das Grundstück gekauft wurde, hat wohl jemand (in der DDR) geschlampt (bewusst?) und den Grundbuch Eintrag „vergessen“. Das hatte zur Folge, dass nach dem Mauerfall das Grundstück, incl. Bungalow, einen anderen Eigentümer bekam. Dass unsere Familie da schon seit 30 Jahren lebte, war nicht von Belang. Der Grundstück erneut zu kaufen, schlug aufgrund des geforderten Preises pro m², fehl. So mußten wir dort weg.
Glücklicherweise bekamen meine Oma und mein Opa das Angebot, beim Nachbarn unterzukommen. Der Besitzer liegt im Koma und das Grundstück würde damit zurzeit brach liegen. Dort existieren zwei Häuser. Ein Neues, welches am Wasser steht und ein Altes, welches abgerissen werden soll. Sie hatten die Wahl und entschieden sich für das Alte. Meiner Oma war das Neue zu groß und sie fühlt sich nicht wohl. So zogen sie in das Alte ein. Es sei angemerkt, das dieses ausschließlich im Sommer bewohnt wird. Im Winter wird die Stadtwohnung besiedelt, in Köpenick.
Solang das Haus steht, kann es genutzt werden. Wir hoffen alle, das dies noch sehr lang der Fall sein wird, wie lang, kann keiner sagen. Es wäre durchaus möglich, das dieses Jahr, das Letzte war, im Garten an der Spree. Dies hängt ganz vom Besitzer ab, bzw. dessen Vormundschaft.
Wie dem auch sei. Mein Tagesablauf wurde ordentlich durchgerüttelt, auf angenehme Art und Weise. Morgens, zwischen halb 11 und halb 12, aufgestanden, ein wenig gefrühstückt und dann kam die Arbeit. Liege raus, extra Polster drauf, auf die Wiese gestellt, der Klamotten entledigt und knallhart in die Sonne gelegt. Solang, bis sie verschwunden war. Das geschah gegen den Feierabend, also 17Uhr. Um die Arbeit etwas leichter zu gestalten, nahm ich den I-Pod Shuffle zu Hilfe, wahrlich eine Erleichterung. Da verging die Zeit doch so rasant.
An einem Tag, machten wir uns mit meinem Auto auf in die Stadtwohnung, sowie zum einkaufen. Da bei mir wesentlich mehr reinpasst, als in den Corsa meines Opas. Auf einem Aldi Parkplatz, machte ich Aufnahmen mit Opa’s neuem Spielzeug und nahm dieses hübsche Auto auf:
Da Arbeit bekanntlich Hunger macht, gab es Punkt 12uhr (Meine Oma ist da sehr gewissenhaft) Mittagsessen, um 15Uhr Kuchen und 18Uhr Abendbrot. Für einen Informatiker, sind solch feste Essenszeiten etwas sehr seltenes.
Wenn ich mal nicht arbeiten war, nahm ich das Fahrrad, welches mir meine Schwester (Manja) lieh, und fuhr quer durch die Landschaft. Zumeist nach Köpenick ins Forum. Dort verbrachte ich auch die eine od. andere Stunde. Gekauft habe ich mir zwei Bücher (Aufbruch zu den Sternen, eine Audio CD-Rom, sowie eine DVD-Rom. Natürlich auch ein paar neue Klamotten.
??berhaupt, was Klamotten angeht, gibt es für mich nur ein Geschäft. Ist es doch das East & West. Seit dem Shopping Projekt mit meiner Schwester und Cousinen, ist das mein Laden. Die Sachen sind dort günstig und sehen auch gut aus. Außerdem ist die Chefin dort sehr nett. Wann immer ich mich dort blicken lasse, bedient sie mich persönlich. Sie weiß was zu mir passt und muss nur selten ablehnen.
Dieses Jahr kam ich rein, sie sah mich, dachte wohl kurz innerlich nach (den kenn‘ ich doch?), lächelte und ihr erster Satz war: Wo ist denn die versprochene Flasche Sekt? . Touché . Ich konnte mich zwar nicht dran erinnern, aber wird garantiert stimmen. Ich weiß das, denn ich kenn‘ mich. Also schnell runter zum Kaisers und zwei Flaschen Rotkäppchen – Halbtrocken, gekauft.
Am Ende ging ich mit zwei 3⁄4 Hosen und einem T-Shirt raus. Das NewYorker (Flashalarm) besuchte ich zwar auch, aber bis auf ein paar sehr hübsche und freizügige Damen, fand ich nichts.
Meine Schwester kam nahezu jeden Tag vorbei, welches mit die Gelegenheit bot, Sheela zu sehen. Wenn sie mal nicht schrie, war sie wirklich sehr putzig und ließ sich von mir leicht zum lachen bewegen. Ich kann es kaum erwarten, eigene Kinder zu haben.
Auch dieses Jahr konnte ich nicht ganz die Finger vom Computer lassen. Für den Fall, das Chef/Kunde nach Hilfe schreit, hab ich den Sohn meiner Tante ans Rindernet angeschlossen, mittels eines altmodischen Modems. Das war ein Akt. Nahm ich doch das billigste günstigste Modem, welches natürlich nicht funktionieren wollte. Entweder es stellte erst gar keine Verbindung her, od. die Verbindung brach nach Bruchteilen von Sekunden ab. Erst das 5??? teurere Model, brachte Abhilfe. Welch ein Jubel. Selbstverständlich ist er „sicher“ unterwegs (soweit das mit XP geht), mit Firefox und Thunderbird.
Abgesehen davon, war ich enthaltsam. Apropos enthaltsam. Meine (fast) Schwester Anne gab, anlässlich ihres Geburtstages, eine Feier im Garten. Ich gehörte mal wieder zu denen, die weder zum Glimmstengel griffen, noch zum Alkohol (ja nichtmal zu Cola, der Kalorien wegen). Ungläubiges Kopfschütteln war die Antwort, gefolgt von der Frage, ob ich den überhaupt ein Laster hätte …
Auf dieser Party lernte ich neue Leute kennen (wie so üblich), insb. zweier Mädchen in meinem Alter. Wir haben uns nett unterhalten und sie haben einiges getrunken. Meine Halbschwester Marie, lag bereits betrunken im Bett 😀 . Die Mädels dagegen wollten noch in den einen od. anderen Club. Da es zur S-Bahn doch einige Meter waren, fuhr ich sie mit dem Auto meiner Schwester Manja (die schon mit dem Freund in seinem Auto heim gefahren sind) zum Ostbahnhof. Dann stellten sie die Frage, von der ich wußte dass sie kommen würde. Sie luden mich ein, mitzukommen. Nun muss man (Frau) wissen, das ich mich in Clubs, respektive Diskotheken, nicht sonderlich wohl fühle. Zum einen bin ich wirklich zu unrhythmisch, als dass ich mich richtig zur Musik bewegen könnte, zum anderen wird selten gute Musik gespielt. Hinzu kommt, dass es mir unheimlich peinlich ist, ständig nachzufragen, was der/die Gesprächspartner/in gerade gesagt hat, bei den üblichen Lautstärken. Doch ich muss zugegeben, ich habe es bereut, die Einladung zweier Mädchen abzulehnen. Eine einmal getroffene Entscheidung, ändere ich selten. Dämlicher Stolz. Wer weiß, wie der Abend sich noch entwickelt hätte 😉 Um zwei Uhr morgens lag ich wieder im (eigenen) Bett und dachte noch lang über diesen Abend nach (verflucht noch eins …).
Glücklicherweise fiel mein Besuchszeitraum, auch in den Geburtstag meiner Oma rein. Die Freunde meiner Großeltern sind schon eine lustige Sippschaft. Nach dem Kaffee und dem Genuss alkoholischer Getränke, wurde der Plattenspieler sowie diverse Platten mit deutschen Liedgut, wie Peter Alexander od. Freddy Krueger Quinn ausgekramt. Wenn dann die Senioren die Tanzbeine schwingen und dazu lauthals die Texte mitsingen, möchte man überall sein, nur nicht dort. Glaubt mir *brrr*.
Da wir beide keltische Musik mögen, bekam sie von mir eine Audio CD, eine DVD sowie eine Buch, dessen Titel ich aber vergessen habe. Logisch, das ich ebenfalls CD und DVD für mich gekauft habe.
Was ich an meiner Oma immer wieder bewundere, ist die Fähigkeit zu ahnen, was ich essen will, noch bevor ich es wußte. Hatte ich Hunger auf einen Apfel od. Pflaumenkuchen, kam sie mit einem Teller frisch Gebackenem. Auch was das Essen anging. Nur Lieblingspeisen wurden aufgetischt. Kam man abends später nachhause, stand ein riesiger Teller mit fertig geschmierten Broten parat. Das bekommt man nichtmal in einem 5 Sterne Hotel.
Auch die schönste Zeit, ist nur Momentaufnahme des Lebens. So auch dieses Mal. Der letzte Tag endete mit einer (schon wieder) Geburtstagsfeier von meiner Cousine dessen Sohn (7J). Klar dass da high life war. Es ersparte mir jeden einzelnen Verwandten zu besuchen. Nicht das ich dazu keine Lust gehabt hätte, doch fahre ich in Berlin nur ungern durch die Gegend.
Da meine Oma nicht wußte, was es zum Essen geben würde, gab es ein deftiges Mahl, siehe Bild:
Es war so lecker, wie es aussieht. Allerdings war ich dann so abgefüllt, das ich am Abend auf der Party praktisch nichts mehr runterbekam. Tja, um 23Uhr war Schluss. Um drei musste ich aufstehen und fuhr gegen vier Uhr morgens gen Heimat. Da mir während der Nacht, in der ich hätte schlafen sollen noch soviel im Kopf rumschwirrte und das nahende Gewitter sein Beitrag dazu trug, war ich um 6uhr zu müde, dass ich mich gezwungen sah, den nächsten Parkplatz anzufahren und noch eine Stunde zu schlafen.
Die Heimfahrt, sah man von dem strömenden Dauerregen ab, recht gemütlich. Angekommen wurde schnell alles verstaut, die neuen Klamotten bekamen ihren Platz. Das neue Schuhwerk geputzt, der neue Backofen aufgestellt, die Medien einsortiert, den Mini vom Händer geholt (Board wurde getauscht) und schlafen gegangen. Endlich.