Da mich schon etliche gefragt haben, wie denn nun mein erster Arbeitstag in meinem neuen Lebensabschnitt verlief; soviel, dass ich es an drei Fingern abzählen kann.
Vom Arbeitgeber bekam ich, abgesehen vom obligatorischen Buchhaltungskram, ein neues Handy, welches auf den Namen „Nokia 6280“ hört und bereits verlinuxt wurde.
Im Haus wurden auch erste Kontakte geknüpft, wobei Xen das Band darstellt. Alles sehr nette Leute und weitestgehend im selben Alterssegment angesiedelt.
Wieder unterwegs wurde dann erstmal das Handy genauer inspiziert,auf dem Kfc Parkplatz.
Normalerweise hege ich immer eine gesunde Abneigung gegen Handys aller Art, aber dieses fand ich recht angenehm, auch von der Menüstruktur. Allerdings, da einen E-Mail Account einzurichten, ist genauso abartig, wie bei den Siemensgeräten. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum die das über alle Menü- Hierarchien so verstreuen müssen.
Da der Tag nicht mehr all zu lang war, mussten noch für die Fahrt nach Krefeld eingekauft werden. Denn in Köln durfte ich um kurz nach 21Uhr mich von zwei fast kalten Curry Würsten, einem in Sahne ertränkten Gurkensalat und eine Apfelschorle (vom Aldi) ernähren, für über sieben Euro. Den Salat nahm ich nur aus Gewissensgründen, ich wusste nichts von der Sahne im Salat.
Daher der notwendige und vorsorgliche Einkauf. Warum ich allerdings vier verschiedene Jogurt Sorten erwarb, weiß ich auch jetzt noch nicht.
In Krefeld findet nun mein erster, richtiger Auftritt vor vier Personen statt.
Seit ich davon erfuhr, will dieses kribblige Gefühl, wie vor einer Prüfung, nicht verschwinden. Zwar habe ich mir die eine od. andere Strategie schon überlegt, wie mir der beste Einstieg gelingen könnte, aber letzten Endes werde ich doch wieder aus dem Bauch heraus agieren.
Zwei Tage bleiben mir, um den Stoff von Dreien weiterzugeben. Dabei fängt es an, vom Einloggen in das System, bis hin zu einer Installation von Linux SuSE. Mal schauen, ob ich noch ein Ubuntu Dapper Server dazwischen werfen kann.
Während ich in möglichen Pointen versank, entsorgte ich auch gleich noch meine c’t, Linux- User und Magazin Zeitschriften. Alles in allem ein Berg, der eine stattliche Höhe von rund 1,5m erreichte. Mein armes Auto wurde für diese Zeit ein ganz schönes Stück tiefer gelegt, ohne eine Eintragung beim TüV zu beantragen 🙂
Mehr Platz bekam aus unverständlichen Gründen aber nicht. Der Platz wurde sofort von anderen, unnützen Gegenständen wie einem Lenkrad für die Playstation 1 (Mad Catz, 1997, 160DM, sagenhafte WipEout Rundenzeiten nach einem Monat Spielzeit) in Beschlag genommen.
Dann bekam ich auch noch etliche Bücher von K. zurück, die auch ihren Platz beanspruchten. Die mussten einfach draußen bleiben, im kalten Flur.
Beim Einkauf durfte ich dann wieder herrlich über all diesen Weihnachtsrummel herziehen, dieser unglaublich einschläfernden Musik und all dem Süßkram. Ach, wie ich es doch verabscheue (dies dachte ich, während ich die Dominostein- Verpackung öffnete um noch mehr darüber zu meckern). Dabei liegt Weihnachten doch noch Wochen vor uns.
Da ich nur vier Hemden besitze (alles, bis auf eines, Jeans), war auch wieder Waschen angesagt (Dank einer sauteuren Animania, verging die Zeit wie im Fluge). Irgendwie erwartet man von einem Trainer die seltsamsten Kleiderwünsche. Mein (neuer) Chef hat dann auch noch was von Jacket erzählt, was ich dann erstmal in Wikipedia nach schlagen musste. Ich kann nur inständig hoffen, dass ich nie zu diesen Schlipskofferträgern gehören werden. Eine grausige Vorstellung. Genauso der Gedanke, meine geliebten, bequemen Turnschuhe gegen ein paar Lackwerke zu tauschen. Wie soll man denn im Notfall mit denen rennen können? Ihr wollt wissen warum? Im Fernsehen kommen die meisten doch nur deswegen um, weil sie mit dem falschen Schuhwerk unterwegs sind. Der Mörder hat flotte und anschmiegsame Turnschuhe, das Opfer trägt Lack. Das ist doch der Beweis. Frauen haben es noch schwerer, mit ihren Designer- Tretern. Egal.
Erwähnte ich, dass ich noch beim Mac Händler war? Mit meinem weißen BOSS Pullover, stellte ich gleich mal klar, was Sache ist. Ich seh‘ aus, als hätte ich Geld und wollte es genau hier ausgeben. Dementsprechend stürmte gleich der Verkäufer vor und nahm mich bei der Hand. Ein MacBook Pro 15,4″ (bei 17″ wird es sehr eng, auf den DB Tischen) wollte ich, mit verlängerter Garantie. Das Angebot mit rund 2.800€ ließ mich ganz schön zucken, zuhause (ließ es mir mehr Mail zukommen). Ich werde es wohl über Finanzierung machen, mal schauen. Ob ich verrückt bin? Ein wenig, aber es muss ein Mac sein. Wo sonst kann man von OSX bis Linux und Windows sonst laufen lassen?! Und die Garantie ist ein muss. Es ist mein Arbeitsgerät und teuer dazu.
War sonst noch was? Hmm, ja, Bluetooth und Edgy, bzw. Multisync (bzw. OpenSyncml) und Evolution wollen nicht. Auch nach vier Stunden suchen und probieren. Dateitransfer geht, Syncronisieren geht nicht. Alles extrem Buggy das Zeug.
Nun gehe ich mich noch ein wenig aufs Ohr hauen, bevor ich mich daran mache, die Koffer Taschen zu packen und mein Nahrungskit zu erstellen.
Wieder drei Tage, ohne meinen eigenen Rechner. Harte Zeiten.