Eigentlich mag ich ja Filme und Serien bei denen kein „Syncron Studio Berlin“ auftaucht, überhaupt nicht. Zu oft musste ich mir „Derrick“, „Der Alte“, „Seska …“, „Soko …“ und sonstige des Renterns Lieblings- (achja, „Liebling Kreuzberg..“) Serien. Das schädigt ein junges, noch unentwickeltes Hirn beträchtig 😉 Doch hin und wieder schaue ich mir dann doch noch einen Film aus deutschen Landen an, insb. wenn ARTE daran beteiligt war. Außerdem meinte Frau R. aus G., dies sei mal ein anspruchsvoller Film, und, ich habe mir das bestimmt nur eingebildet, mit einem leichten Unterton: „Das ist bestimmt nichts für dich“ 😉 . Keine Frage, beim Stolz ergriffen sagte ich selbstverständlich zu. Zugegeben, freiwillig hätte ich mich eher für Transformers od. Stirb Langsam entschieden, aber nunja … Nach dem Erwerb der favorisierten Zahnpasta (ich bin da sehr eigen) trafen wir uns zu dritt beim C&A. Frau R aus G. wollte noch das eine oder andere kaufen und ihr Freund K. aus G. traf dann auch ein.
Das Kino welches ausgesucht wurde, war das Helia, welches ich normalerweise meide, aus gutem Grund, wie ich später herausfand.
Es ist ein größeres Wohnzimmerkino, mit einer Leinwand, wie ich sie nur aus meiner Schulzeit (1-2 Klasse) kenne. Es versprüht einen Charme aus den späten 40’er Jahren, ja sogar das typische Rattern des Filmprojektors unterstrich die Atmosphäre. Doch bedenkt man den Grund des anwesend seins, so wird man den Gedanken nicht los, dass es kein besseres Kino für diesen Film hätte geben können. Schließlich sind wir gekommen, um uns kulturell weiterzubilden. Um endlich zu Film zu kommen, er war auf seine Art klasse. Dem Titel war leicht zu entnehmen, es ging um „Das Leben der Anderen“. Der Film war mir nur in dem Zusammenhang mit dem vor kurzem verstorbenen Schauspieler Ulrich Mühe im Kopf hängen geblieben.
Der Film spielt mitte der 80’er in der ehemaligen DDR und beschreibt das Leben eines STASI Überwachungsmann- Hauptmann Gerd Wiesler, gespielt von „Ulrich Mühe“ und dessen anfänglich trostloses Leben.
Ost-Berlin, Mitte der 80er Jahre. Der gefeierte DDR-Schriftsteller Georg Dreyman erfährt, daß seine Freundin ein Verhältnis mit einem Minister der SED hat. Er ahnt nicht, daß dahinter eine Intrige der Stasi steckt und er überwacht wird.Der Plan scheint aufzugehen: Dreymans Glaube ans System gerät ins Wanken. Doch bei Wiesler hat die Teilnahme am Leben der Anderen Spuren hinterlassen.Er beginnt, gegen seine Prinzipien zu handeln und trifft eine folgenschwere Entscheidung.
[Quelle: Heilia Kino]
Ich selbst kenne die STASI nur von meinen Eltern bzw. von Dritten, doch im Film selbst gibt es eine Szene, die mir nur all zu bekannt ist. Im Fahrstuhl treffen sich Hauptmann Gerd Wiesler und ein Kind. Das Kind schaut hoch und – ich kannte die Frage bereits – „bist du wirklich von der (bösen?) STASI?“. Der Hauptmann schaut runter und will nach dem Namen der Eltern fragen, verkneift es sich dann doch. Schon meine Eltern prägten mir ein, niemals etwas über die STASI in der Öffentlichkeit zu sagen, denn dies hatte unmittelbare Konsequenzen für die Eltern.
Wie dem auch sei, wer einmal etwas für seine Bildung tun möchte, dem sei dieser Film angeraten. Ein positiver Nebeneffekt – der Altersdurchschnitt liegt so bei 45-70 Jahre und ist damit frei von popkornwerfende- Schwachköpfe und eine Sitzplatz Reservierung ist in den meisten Fällen sicher nicht nötig.
Fazit: kucken, denn so werden die jetzigen und nachfolgenden Generationen darauf vorbereitet, was auf sie zukommt, wenn sie dem kein Einhalt gebieten.